Nordische Skiweltmeisterschaften in Planica / Slowenien
Janosch Brugger startete nach 2019 in Seefeld und 2021 in Oberstdorf zum dritten Mal bei Weltmeisterschaften.
An Junioren- bzw. U23-Weltmeisterschaften hat Janosch bereits in den Jahren 2014 in Val di Fiemme / Italien, 2016 in Rasnov / Rumänien, 2017 in Park City / USA, 2018 in Goms / Schweiz, 2019 Lahti / Finnland und 2020 in Oberwiesenthal erfolgreich teilgenommen.
Für seine dritte "große" WM hatte sich Janosch schon sehr früh im Winter mit einem 8. und einem 7. Rang bei den Weltcups in Ruka / Finnland und Beitostolen / Norwegen qualifiziert. Anschließend wurde Janosch aber immer wieder von Erkältungen zurückgeworfen. Er sollte aber, wie er selbst sagt, wieder recht fit für die WM sein und sich von Rennen zu Rennen steigern.
Am 23.02.2023 bestritt Janosch sein erstes WM-Rennen. Unter 139 Athleten aus 57 Nationen wollte Janosch im Qualifikations-Sprintrennen über 1,5 km in der klassischen Technik unter die besten 30 Sportler der Welt und somit in die Viertelfinals kommen.
Janosch qualifizierte sich mit dem 29. Rang unter den 133 Athleten, die das Ziel erreichten, für das Viertelfinale. Janosch startete im 2. Heat z. B. gegen die Sprintstars Federico Pellegrini und Richard Jouve.
Janosch bei der Auswahl seines Heat.
Im Viertelfinale hatte dann Janosch leider keine Chance sich weiter zu qualifizieren. Im Gesamtklassement belegte er den 30. Rang.
Janosch sagte im Interview: ".. für ihn war gegen die Topsprinter im teilweise knöcheltiefem Schnee kein Kraut gewachsen"!
Trotz allem hat sich Janosch nach überstandener Erkältung und als einziger deutscher Starter sehr gut geschlagen. Herzlichen Glückwunsch!
Am 26.02.2023 war für Janosch das zweite Rennen und wie erwartet der Teamsprint. Janosch und sein Kollege Friedrich Moch mussten sich aber zuerst für das Finale qualifizieren. Die Qualifikation war für jeden der 34 Teams a 2 Sportler ein Einzelsprint über die 1,5 km lange, sehr selektive Strecke. Die Laufzeiten wurden dann zusammengerechnet. Die beiden schafften die Qualifikation der besten 15 nur knapp, sie belegten den 15. Rang.
Etwa 2 Stunden später stand dann das Finale der besten 15 Teams der Welt an. Friedrich Moch war als Startläufer gleich richtig gefordert und konnte seine erste Runde von Startplatz 15 weg als Siebter abschließen und an Janosch übergeben. Janosch ging dann in sein Rennen und so ging es 3 Mal hin und her, in jeder der 6 harten Runden mussten die Sportler an ihre Leistungsgrenzen gehen. Beide Athleten lagen bei ihren Wechseln um Rang 5 bis 12, was im Feld der Topsprinter im Rahmen des Möglichen für die beiden war. Am Ende konnte Janosch auf der Schlussrunde sein Team auf den sehr guten 7. Rang bringen. Glückwunsch an Friedrich und Janosch zu diesem absolut respektablen Ergebnis!
Am 01.03.2023 war Janosch im Tal der Schanzen von Planica auch für das 15 km Rennen in der freien Technik nominiert. Auf der besonderen Rennstrecke mit zahlreichen hammerharten und langen Anstiegen und entsprechend vielen schnellen und kurvenreichen Abfahrten machte Janosch nach eigener Aussage ein eher verhaltenes Rennen.
Er konnte es nur ganz schwer einschätzen, in welcher Geschwindigkeit bzw. mit wieviel Einsatz er das Rennen angehen sollte, denn Janosch wollte wie immer sein Rennen zu Ende bringen und daher nicht wegen zu schnellem Angehen ein Blaugehen riskieren. Janosch hatte also sehr viel Respekt vor dieser Herausforderung und lief sein Rennen nach eigener Aussage auf Leistungslevel 90 %. So wurde es am Ende ein guter 31. Rang.
Janosch in den Höhen von Planica.
Leider war es den Zuschauern bei dieser WM nicht möglich, die Athleten auf der Strecke so richtig anzufeuern, weil nur etwa 300 Meter der Strecke für Zuschauer offiziell zugänglich waren. Für Zuschauer, die gerne an der Strecke stehen, war es eine eher unbefriedigende WM. Im Stadion war es für die Zuschauer auch nur wenig erbauend, denn man sah im Stadion außer den Durchläufen überhaupt nichts von den Strecken und somit von den Sportlern. Hier war also das Starren auf den nicht gerade großen LED-Bildschirm angesagt.
Am 04.03.2023 stand für Janosch der Staffellauf über 4 x 10 km an. Albert Kuchler, Janosch, Jonas Dobler und Friedrich Moch haben genau in dieser Reihenfolge alles dafür gegeben, um bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitzureden, denn das Team hat sensationell die Bronzemedaille erkämpft. Es ist geschafft, die Medaille ist da. Nach den Frauen, die am Vortag Silber holten, konnten auch die Männer eine langersehnte Medaille holen. Die Vier machten jeder für sich ihr bestmögliches Rennen und am Ende sprang hinter Norwegen und Finnland der 3. Rang und somit sensationell die Bronzemedaille heraus.
Natürlich war nach dem Rennen der Presserummel groß um die 4 besten Langläufer aus Mitteleuropa.
Die angereisten Fans waren natürlich auch begeistert!
8 Fotos: Privat
Am Abend bekamen unsere 4 Athleten dann ihre verdiente Bronzemedaille in Kranjska Gora überreicht.
von links: Janosch Brugger, Albert Kuchler, Jonas Dobler, Friedrich Moch Foto: DSV
von links: Jonas, Albert, Trainer Marc Steur, Janosch, Trainer Falk Göpfert, Friedrich. Foto DSV
Herzlichen Glückwunsch an das deutsche Team und an alle die zu diesem Erfolg beigetragen haben, wie z.B. Trainerteam, Wachsteam, Physiotherapeuten usw.! Herzlichen Dank!